Bananapi - Datengrab - PHP CMS

Banana Pi Umbau

Banana Pi Umbau

Basierend auf dem Banana Pi habe ich meinen alten Desktop, der bisher als Datengrab diente, in Rente geschickt. Die Herausforderung war, ein Gehäuse zu finden, das eine 3.5"-Platte und den BPi aufnehmen kann – inklusive Stromversorgung für beides.

Zuerst dachte ich an ein Gehäuse für zwei 5"-Geräte. Davon habe ich noch zwei SCSI-Leergehäuse für meine Ataris. Dann fiel mir mein Streamer ein: ein schickes Gehäuse für einen 5"-Streamer in voller Länge, mit eingebautem Netzteil (+5V und +12V), viel Platz für Festplatte und BPi.

Also wurde der Streamer ausgeschlachtet (den kann ich vielleicht irgendwann an einen Atari anschließen). Auch die SCSI-Anschlussleiste lässt sich bestimmt mal recyclen. Probeweise alles reingelegt – passt!

Die 3.5"-Platte wird mit Metallwinkeln auf das Bodenblech geschraubt und möglichst weit nach vorne geschoben, um hinten Platz für den BPi zu schaffen. Der Lüfter musste weichen – zu dick – und wird bald™ gegen einen schmaleren getauscht. Steht auf der TODO-Liste.

Abstandsbolzen

Etwas kniffeliger war die Halterung für den BPi. Ich griff auf Abstandsbolzen mit M3-Gewinde zurück, die wir noch im Chaosdorf hatten.

Ich suchte mir einen Platz im Gehäuse, markierte das erste Bohrloch, zeichnete mit dem Messschieber die weiteren an und bohrte sie mit der Standbohrmaschine (Senkkopfschrauben!). Schrauben, Unterlegscheiben, Muttern – dann die Bolzen draufgeschraubt. Damit der BPi spannungsfrei passt, mussten die Halter etwas gebogen werden.

Zur Isolation (viel Metall!) nutzte ich rote Hartpapierunterlegscheiben. Für die Stromversorgung besorgte ich einen Molex-auf-SATA-Adapter mit zwei Abgriffen. Einen SATA-Anschluss abgeschnitten, nicht benötigte Adern mit Schrumpfschlauch isoliert, Micro-USB-Kabel angelötet, alles isoliert.

Später kommt noch eine Schutzschaltung an den +5V-Zweig – steht auf der TODO-Liste. Verbrauch: 12,8 Watt im Leerlauf, 13,7 Watt unter Last – völlig okay.

Zusammenbau

Der Zusammenbau war Formsache: Festplatte rein, BPi auf die Bolzen, alles verschraubt und verkabelt. Fast fertig – aber Mist! Netzwerkkabel und USB-Kabel vergessen.

Also: Knickschutz des Netzwerkkabels mit scharfem Messer abgehobelt und reingesteckt. Passt leidlich – nicht schön, aber funktioniert. Keine Packet Drops bisher.

Die USB-Buchse passte genau in das Loch für die SCSI-ID. Auch hier musste das Gehäuse vom Kabel entfernt werden. Deckel drauf – fertig!

Betriebssystem & NFS

Als Betriebssystem habe ich wieder Bananian gewählt. Irgendwie lande ich immer bei Debian :)

Image auf SD-Karte schreiben, booten, einrichten – läuft! NFS war schnell installiert:

ragnar@datengrab:~$ sudo su
[sudo] password for ragnar:
root@datengrab /home/ragnar # apt-get install nfs-kernel-server nfs-common
root@datengrab /home/ragnar # mkdir /media/datengrab
root@datengrab /home/ragnar # mount /dev/sda1 /media/datengrab
root@datengrab /home/ragnar # chown nobody:nogroup /media/datengrab
root@datengrab /home/ragnar # echo -e "/media/datengrab/\t192.168.1.0/24(rw,sync,no_subtree_check)" >> /etc/exports
root@datengrab /home/ragnar # /etc/init.d/nfs-kernel-server restart

Performance-Tests

Als erstes wollte ich testen, wie schnell der BPi auf die Platte schreiben kann. Vergleich auch mit SD-Karte:

ragnar@bananapi:~$ time sh -c "dd if=/dev/zero of=ddfile bs=8k count=100000 && sync"
100000+0 Datensätze ein
100000+0 Datensätze aus
819200000 Bytes (819 MB) kopiert, 57,9641 s, 14,1 MB/s

real 1m6.562s user 0m0.220s sys 0m6.830s

Messwerte der OCZ Agility 3 (64GB SSD) auf Host MPD:

ragnar@mpd:~$ time sh -c "dd if=/dev/zero of=ddfile bs=8k count=100000 && sync"
100000+0 Datensätze ein
100000+0 Datensätze aus
819200000 Bytes (819 MB) kopiert, 16,6716 s, 49,1 MB/s

real 0m19.247s user 0m0.090s sys 0m6.640s

Messwerte der Hitachi HDS72101 (1TB HDD):

ragnar@datengrab:~$ time sh -c "dd if=/dev/zero of=ddfile bs=8k count=100000 && sync"
100000+0 Datensätze ein
100000+0 Datensätze aus
819200000 Bytes (819 MB) kopiert, 39,6736 s, 20,6 MB/s

real 0m44.368s user 0m0.160s sys 0m8.670s

Wie erwartet: keine Rekorde, aber 49 MB/s auf SSD sind ordentlich. Auch 20 MB/s auf verschlüsselter HDD sind okay.

TODO

TODO-Liste

  • Taster zum Ein-/Ausschalten von vorne
  • Betriebs-LED und Festplatten-LED
  • DS1820 Temperatursensor zur Lüftersteuerung (wie bei BeagleWeather)
  • LC-Display in der Frontblende für Last, Temperatur und Plattenbelegung